Amerika´s große Show: Das Rennen um die Zwischenwahlen | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (36/2018)

Stiller Widerstand in den eigenen Reihen – wie ein anonymer Gastbeitrag in der New York Times die starke Fassade des US-Präsidenten schwächeln könnte.

Bereits am Montag wurden Auszüge aus einem neuen Buch des Reporters Bob Woodward öffentlich, welche Trump stark kritisierten. Kurz darauf tauchte der anonyme Artikel eines Partisans aus dem Weißen Haus auf, welcher Trump als „prinzipienlos, erratisch und anti-demokratisch“ darstellte. Doch auch weitere Mitarbeiter und Menschen rund um die Regierung beäugen den Präsidenten inzwischen kritisch und misstrauisch.

Für Trump könnte das Spiel relativ schnell enden, falls er bei den bevorstehenden Halbzeitwahlen am 6. November 2018 nicht die Mehrheit der Stimmen erhalten wird. In diesem Falle würden seiner Macht Grenzen gesetzt werden – a lame duck president – und die USA könnte ihn bei den Präsidentschaftswahlen 2020 aus dem Amt wählen.

Stichproben in ganz Amerika stellen aktuell dar, dass die Demokraten mit 48,4 Prozent vor den Republikanern mit 39,9 Prozent der Stimmen stehen.  Die Spanne zwischen den  Ergebnissen ist nicht besonders groß, stellt allerdings dar, wie gespalten die amerikanische Bevölkerung ist – fehlt es dem Land an einer klaren Richtung?

Falls Trumps bei den Zwischenwahlen eingeschränkt wird, stellt sich für die Weltwirtschaft die Frage, ob möglicherweise dadurch die Handelskonflikte beseitigt werden würden.

Wie haben sich die Börsen – im bei den Anlegern unbeliebten September – in der vergangenen Woche entwickelt?

Der deutsche Leitindex DAX verabschiedete sich nach einer schlechten Woche in das Wochenende: Der Index stürzte im Verlauf der Woche kontinuierlich ab und schloss negativ mit -4,4 Prozent bei 11.942,50 Punkten.Der EURO STOXX 50 folgte diesem Verlauf und schloss mit negativen 4,6 Prozent bei 3.282,17 Punkten.Bei den amerikanischen Indizes sah das Bild etwas besser aus: der S&P 500 verlief ebenfalls fallend und schloss mit negativen 1,3 Prozent bei 2.872,36 Punkten. Der Dow Jones hinterlegte einen wechselhaften Verlauf, schloss allerdings zum Ende der Woche positiv mit 0,4 Prozent bei 25.921,80 Punkten. Der Nasdaq Composite Index schloss sich dem S&P 500 an und schloss nach einem ebenfalls fallenden Verlauf mit negativen 2,4 Prozent bei 7.902,54 Punkten.

Der Arbeitsmarktbericht in den USA stellte dar, dass zwar neue Stellen geschaffen wurden, allerdings im Vergleich zu den Vormonaten deutlich weniger. Überraschenderweise fand ein überdurchschnittlich starker Lohnanstieg (+2,9 Prozent) statt – der stärkste Zuwachs in der momentanen Konjunkturphase. Der starke Arbeitsmarktbericht hat zudem den Dollar gestärkt, sodass der Euro unter Druck gesetzt wurde. Der Euro wurde zuvor bereits aufgrund schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland belastet. Die Drohungen Trumps, weitere Zölle auf chinesische Importe zu erheben, stimmten den Kurs der europäischen Währung allerdings nicht negativ.

Welche Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche? 

Die 37. Börsenwoche startet mit der Veröffentlichung der Entwicklung der Verbraucherpreise in China. Am Dienstag werden die Daten zu den ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland für den September preisgegeben. Am Mittwoch folgen die Erzeugerpreise für den Monat August in den USA und am Abend die Konjunkturerwartungen der amerikanischen Notenbank FED (Beige Book). Am Donnerstag erwartet die Eurozone den Zinsentscheid der EZB – insbesondere für den Tendersatz von 0,0 Prozent. Gleichzeitig wird die Entwicklung der Verbraucherpreise des Monats August in den USA veröffentlicht. Abgeschlossen wird die Woche mit den Einzelhandelsumsätzen des Monats August in den USA, sowie das Konsumklima der Uni Michigan.

 

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