Lehman Brothers: Lesson Learned? | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (37/2018)

Die unspektakuläre 37. Börsenwoche ist zu Ende. Der Leitzins in Europa verbleibt nach wie vor bei 0,00 Prozent, Trump bleibt eine Gefahr für die Weltwirtschaft und wir erinnern uns an die Lehman Brothers Pleite, welche vor 10 Jahren die Welt erschütterte.

Hat die letzte Woche Klarheit über die Zukunft der Kapitalmärkte gebracht? Nein, aber zumindest konnten viele Fondsmanager und Finanzexperten über Ihre Lehman-Lektion berichten. Die Nagelprobe, ob daraus gelernt wurde, folgt mit der nächsten Krise.

Nach dem Kollaps des Finanzsystems vor zehn Jahren warnen Experten vor einer baldigen Wiederholung. Es stellt sich dabei vor allem die Frage, inwiefern die Finanzwelt und Wirtschaft aus den Geschehnissen in 2008 gelernt hat. Europäische Banken sind heute theoretisch sicherer, da sie durch zahlreiche regulatorische Maßnahmen ihre Kapitalquoten erhöht haben. Allerdings belasten weiterhin zahlreiche notleidende Kredite die Bilanzen der europäischen Kreditinstitute. Zudem erschweren das Niedrigzinsumfeld und vielfache politische Unsicherheiten im Euroraum Ihre Renditegenerierung.

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Die Indizes erlebten eine eher ruhige Woche, welche von Stabilisierung geprägt war. Der deutsche Leitindex DAX konnte die 12.000 Punkte-Marke wieder erreichen und schloss nach einem positiven Verlauf mit einer Steigung um 1% bei 12.121,90 Punkten. Der Wochenverlauf des EURO STOXX 50 ähnelte dem deutschen Leitindex und schloss mit positiven Gewinnen um 0,9 Prozent bei 3.336,24 Punkten.

Die amerikanischen Leitindizes verabschiedeten sich ebenfalls positiv in das Wochenende: der S&P 500 erholte sich von den starken Schwankungen zu Beginn der Woche und schloss positiv mit 0,6 Prozent bei 2.904,02 Punkten – ebenso der Dow Jones 30 Industrial Index, welcher mit einer positiven Steigerung um 0,6 Prozent bei 26.148,10 Punkten schloss. Lediglich der NASDAQ Composite Index durchlebte eine volatilere Woche, konnte jedoch gegen Ende der Woche ebenfalls mit positiven Werten bei 8.010,04 Punkten abschließen.

Der veröffentlichte Michigan-Konsumklima Index stellte dar, dass das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher unerwartet stark um 4,6 Prozent angestiegen ist. Abgefragt werden regelmäßig die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung, sowie die Erwartungen der Haushalte. Der Index ist insofern kritisch zu betrachten, da für die Darstellung des Kaufverhaltens amerikanischer Verbraucher lediglich eine Stichprobe von ca. 500 Haushalten betrachtet wird.

Ein Blick ging diese Woche erneut in Richtung Türkei: Die türkische Notenbank hat diese Woche eine Zinsanhebung um 6,25 Prozent auf 24 Prozent durchgeführt, woraufhin die türkische Währung Lira deutlich anstieg. Erdogan kritisierte diesen Schritt der Zentralbank, da er zuvor niedrige Zinsen gefordert hatte.

Welche Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?

Die 37. Börsenwoche startet mit dem Empire State Manufacturing Index in den USA, woraufhin am Dienstag die Redbook Einzelhandelsumsätze folgen. Am Mittwoch erwarten die deutschen Anleger die Zahlen des Auftragsbestandes des verarbeitenden Gewerbes. Der Philadelphia-Fed-Index im Monat September wird am Donnerstag veröffentlicht. Das Wochenende wird am Freitag mit dem Einkaufsmanagerindex PMI für das verarbeitende Gewerbe und dem Dreifachen Verfallstag, dem sogenannten „Hexensabatt“ eingeleitet.





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