Seit 1978 führt die University of Michigan monatlich Befragungen zur Ermittlung des Verbraucherpreisindex in den USA durch. Der private Konsum trägt etwa 70 Prozent zur Wirtschaftsleistung der USA bei. Daher geben die Daten zum US-Verbrauchervertrauen als Stimmungsbarometer einen Hinweis auf die künftige Kauflaune der Amerikaner. Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Juni etwas eingetrübt. Langsam, aber sicher spüren die amerikanischen Verbraucher die Auswirkungen des Handelskrieges. Ein schrumpfendes Vertrauen der Verbraucher gilt als Indiz für schwächere Konsumausgaben.
Anfang Juni reduzierte sich die Verbraucherstimmung in Amerika aufgrund von Zöllen und einem verlangsamten Beschäftigungswachstum (siehe Wochenüberblick 23). Ein Teil des Rückgangs ist auf die erwarteten Zölle auf mexikanische Importe zurückzuführen. Die meisten Bedenken galten jedoch den von Donald Trump eingeführten Zöllen i.H.v. 25 Prozent auf die Hälfte aller importierten chinesischen Waren. Aufgrund dessen sind die Erwartungen der Verbraucher bzgl. der Wachstumsaussichten und neuen Beschäftigungen etwas eingetrübt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel auf 97,9 von 100 (siehe Infografik) Punkten im Mai. Darüber hinaus erwarten die Verbraucher eine langfristige Inflationsrate (5 Jahre) von nur 2,2 Prozent (siehe Infografik), was seit Einführung der Inflations-Frage vor vierzig Jahren der niedrigsten Rate entspricht. Sehen wir die ersten Warnsignale aus Michigan?
Möglicherweise ja, denn auch die amerikanischen Einzelhändler werden langsam nervös. Hersteller und Technologieunternehmen warnten Präsident Trump am vergangenen Donnerstag, dass Zölle auf China der US-Wirtschaft schaden, zu Arbeitsplatzverlusten führen und das Verbrauchervertrauen zerstören. Mehr als 600 Unternehmen und Branchenverbände – darunter Walmart, Costco, Target, Gap, Levi Strauss und Foot Locker – plädierten an das Weiße Haus und forderten Trump auf, die Zölle auf China zu senken und den anhaltenden Handelskrieg endlich zu beenden.
Wir warten gespannt auf die Reaktion des amerikanischen US-Präsidenten. Seien Sie gespannt auf unseren nächsten Wochenrückblick.
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Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen