Währungskrieg oder Handelskrieg?! | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (32/2019)

Gefühlt seit einer halben Ewigkeit sind China und Amerika in einen immer wieder eskalierenden Handelskonflikt verwickelt. Der Kampf ist immer noch nicht entschieden und es ist noch kein Ende in Sicht. Doch aus Verzweiflung ergreifen die Gegner neue Maßnahmen, um den Krieg zu gewinnen, nämlich die Abwertung der eigenen Währung. Willkommen in der Verlängerung des Handelskrieges – dem Währungskrieg.

Doch was sollte man unter einem Währungskrieg bzw. der kompetitiven Abwertung der Währung verstehen? Ein Währungskrieg (Currency War) ist ein Konflikt zwischen Volkswirtschaften, bei dem die eigene Währung abgewertet wird, um dadurch die eigene internationale Wettbewerbsfähigkeit auf Kosten der anderen Volkswirtschaften zu verbessern. Infolgedessen soll der Export steigen, die Produktion angekurbelt werden und die Arbeitslosigkeit sinken. Wenn ein Land wie China z.B. die eigene Währung abwertet, werden Exporte billiger, während Importe teurer werden.

Mit rund 12,3 Prozent der weltweiten Exporte kann China durch eine massive Abwertung des Renminbis enorm profitieren. Doch die zweitgrößte Exportmacht der Welt – die USA – hat bereits (inoffiziell) den Währungskrieg angekündigt. An den Devisenmärkten spürt man bereits die ersten Anzeichen eines anstehenden Währungskrieges. Der US-Dollar-Index verlor vergangene Woche rund 0,6 Prozent, was den größten wöchentlichen Rückgang seit Ende Juni entspricht. Auch in China verlor der Renminbi in den letzten 5 Handelstage 1,8 Prozent und ist damit auf dem Weg zu seinem größten wöchentlichen Rückgang seit 13 Monaten.

Die Turbulenzen an den Devisenmärkten und Börsen weltweit führten dazu, dass Gold vergangene Woche die Performance-Rangliste anführte. Der Anstieg des Edelmetalls um 4,3 Prozent war die beste Wochenperformance seit Ende Juni. Der Preis pro Feinunze lag Ende der vergangenen Woche über 1.500 USD, was einem Sechsjahreshoch entspricht. Da das Risiko eines Währungskrieges stark zunimmt, haben viele US-Hedgefonds ihre Gold-Exposure deutlich erhöht. Werden wir bald die Marke von 1.600 USD knacken?

Seien Sie gespannt auf unseren nächsten Wochenrückblick.

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen