Das Twitter-Gewitter | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (20/2019)

Das Twitter-Gewitter des amerikanischen Präsidenten Donald Trump erschütterte die Börsen am vergangenen Montag erneut. Der US-Leitindex Dow Jones schloss den Handelstag um 2,38 Prozent schwächer. Doch eine anschließende Rallye konnte den Wochenverlust auf nur noch -0,69 Prozent reduzieren. Es gibt jedoch einige Warnsignale, die auf weitere Turbulenzen hindeuten.

Angesichts der Verflachung der US-Zinskurve (mittlerweile inverse Zinskurve) weisen Experten nach wie vor auf erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten weltweit hin. Selbst wenn es eine angemessene Deeskalation des Handelskrieges gibt, dürfte uns die Volatilität erhalten bleiben – letzten Endes befinden wir uns am oberen Wendepunkt des Konjunkturzyklus. Seit der jüngsten Finanzkrise 2008/2009 unternehmen die Zentralbanken weltweit jedoch ihr Bestes, um Risiken von den Finanzmärkten fernzuhalten.

Die zunehmende Erwartung, dass die amerikanische Notenbank als Reaktion auf die wirtschaftlichen Auswirkungen steigender Handelsspannungen, die Zinsen früher als später senken wird, half der Börse, die Handelsbedenken in der vergangenen Woche abzuschütteln und somit die Aktienkurse auch in Zukunft zu stützen. Diese Erwartung wird jedoch von der Fed bisher nicht berücksichtigt, da die Inflation noch leicht unter dem Jahresziel von 2 Prozent liegt. Am kommenden Montag wird Fed-Chairman Jerome Powell eine Rede über die Bewertung der Risiken für die Stabilität des Finanzsystems halten – jedes Wort seiner Rede wird von Börsianern auf die Goldwaage gelegt.

Hierzulande sind die Verbraucherpreise kräftig gestiegen. Im April 2019 lagen die Verbraucherpreise, die vom statistischen Bundesamt monatlich veröffentlicht werden, um 2 Prozent höher als im April 2018 – damit zog die Inflationsrate kräftig an. Laut statistischem Bundesamt ist der starke Anstieg im vergangenen Monat vor allem der Preiserhöhung bei Pauschalreisen (+11,2%) zuzuschreiben. Auch für die Fahrt mit dem Fernbus (+13,6%), für Flugtickets (+6,1%) und Bahntickets (+3,4%) mussten Verbraucher deutlich mehr bezahlen. Grund dafür sind steigende Energiepreise. Brent-Öl ist beispielsweise seit Jahresbeginn um 34,22 Prozent teurer geworden.

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen