Die Niedrig- Nullzinspolitik bleibt uns lange erhalten | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (15/2019)

Eine unspektakuläre Woche liegt nun hinter uns – zumindest was die Performance an den internationalen Kapitalmärkten angeht. Doch was die Zinspolitik der Notenbanken angeht war die vergangene Woche alles andere als langweilig.

In einem Interview mit The Hill verkündete Larry Kudlow, der Director of the National Economic Council der Vereinigten Staaten und oberster Wirtschaftsberater von Präsident Trump, am vergangenen Donnerstag, dass die US-Notenbank den Leitzins nicht noch einmal erhöhen wird – zumindest nicht zu seinen Lebzeiten. Dabei ist Larry Kudlow nur 71 Jahre jung. Die Fed stellte bei Ihrer März-Sitzung eine längere Zinspause in Aussicht. Wie aus dem Protokoll der Sitzung hervorgeht, sehen die Notenbanker keine Notwendigkeit darin die Zinsen anzuheben noch sie zu senken. Doch die Haltung von Präsident Trump bleibt dieselbe – er fordert Fed-Präsident Powell auf, die Zinsen signifikant zu senken.

Während wir in den USA von einer Niedrigzinspolitik sprechen, befinden wir uns in Europa in der Nullzinspolitik – und so schnell werden wir diese auch nicht los. Am vergangenen Mittwoch hat sich der Rat der European Central Bank (ECB) zu seiner Geldpolitik geäußert. Laut ECB bleiben der Hauptrefinanzierungssatz (Leitzins), der Spitzenrefinanzierungssatz und der Einlagensatz unverändert bei 0 Basispunkte, 25 Basispunkte und minus 40 Basispunkte. In seiner Rede am Mittwoch zeigte sich ECB-Präsident Mario Draghi über das Wachstum in der Währungsunion besorgt. Eine Rezession hält Draghi für unwahrscheinlich. Zum größten Teil ist das schwache Wachstumstempo dem eingebrochenen Welthandel zuzuschreiben, also den Zolldrohungen der USA gegenüber der Europäischen Union und dem Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Es ist wieder soweit – die US-Berichtssaison startet in die heiße Phase. JP Morgan Chase meldet Rekordzahlen was Umsatz (29,9 Mrd. USD) und Gewinn (9,2 Mrd. USD) angeht – weit über die Prognosen der Analysten. Doch die US Tech-Giganten lassen sich noch ein wenig Zeit: Alphabet (29. April), Amazon (25. April), Apple (30. April), Facebook (24. April), Microsoft (24. April), Netflix (16. April).

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen