Das Coronavirus fordert, trotz drakonischen Maßnahmen der chinesischen Regierung, mehr Tote als die SARS-Pandemie von 2002/2003. Das erste Mal, dass wir überhaupt von dem Coronavirus gehört haben, ist erst einige Wochen her. Werfen wir einen Blick darauf, was vergangene Woche die Märkte bewegte.
Coronavirus – der nächste Störfaktor für die Weltkonjunktur
Die Märkte befinden sich zurzeit im Griff des Coronavirus. Viele Anleger fühlen sich an 2002 erinnert, als China der Ausgangspunkt für den Ausbruch des SARS-Virus war. In einem Zeitraum von knapp zwei Jahren kam es damals weltweit zu 8.000 Infizierungen und 800 Toten. Bereits einige Wochen nach der Bekanntmachung des Coronavirus sind aktuell über 800 Tote und die Zahl der Infizierten weltweit ist überhaupt nicht klar. Tatsache ist, dass aktuell einiges nicht klar ist. Nichtsdestotrotz läuten die Alarmglocken, und zwar erstens, weil wir heute in einer sehr vernetzten Welt leben, in welcher die Ausbreitung eines solchen Virus gewaltige Konsequenzen haben kann. Und zweitens, ist der Schaden für die Weltwirtschaft, falls der Virus nicht gestoppt werden kann, möglicherweise hoch.
Der Anteil des chinesischen BIP an der Weltwirtschaft lag beim Ausbruch des SARS-Virus 2002/2003 bei knappen 5 Prozent, heute sind es 16,5 Prozent. Um die chinesische Wirtschaft zu stützen hat die People’s Bank of China (PBoC) den Markt mit Liquidität in Höhe von 1,2 Bio. Yuan (ca. 173,8 Mrd. USD) versorgt. Die Notenbank hat das Geld in Form von umgekehrten REPO-Geschäften zur Verfügung gestellt. Dabei kauft die PBoC den Banken Wertpapiere ab und pumpt dadurch Geld in den Markt. Hierdurch erhöht sich kurzfristig die Geldmenge im Wirtschafssystem. Es dürfte nicht die einzige Maßnahme bleiben, welche ergriffen wird – es wurde u.a. eine Senkung des Leitzinses in Aussicht gestellt, sagte Markus Mitrovski im aktuellen Main Value-Konjunkturrückblick.
Die Aktienmärkte fürchten nur eins…
Die Aktienmärkte haben wieder gezeigt, dass sie nichts fürchten – außer Liquiditätsknappheit. Die obengenannten Liquiditäts-Maßnahmen der People’s Bank of China konnten vergangene Woche die Aktienmärkte auf neue Rekordhöhen treiben, vor allem in den USA. Dort gibt es 156 chinesische Unternehmen, die an den US-Börsen notiert sind und eine Gesamtmarktkapitalisierung von 1,2 Billionen Dollar aufweisen. Der NASDAQ 100 schloss die Woche mit einem Plus von 4,56 Prozent, der S&P 500 mit einem Plus von 3,17 Prozent und der Dow Jones Industrial Average mit einem Plus von 3 Prozent.
Doch falls das Coronavirus in diesem Tempo grassiert, wird es selbst für die Notenbanken schwierig die Aktienmärkte aufrechtzuerhalten. Es gibt immer noch Grund zur Annahme, dass der wachsende Coronavirus-Ausbruch in China eingedämmt werden kann, sagte ein hochrangiger Beamter der Weltgesundheitsorganisation am Samstag und wies auf einige Anzeichen hin, dass sich die Krankheit möglicherweise nicht so schnell ausbreiten wird, wie befürchtet – hoffen wir, dass er Recht behält.
Wir warten gespannt auf die kommende Woche und vor allem auf die Ergebnisse des Verbraucherpreisindex aus China am kommenden Montag. Seien Sie gespannt auf unseren nächsten Wochenrückblick.
Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?
Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?
Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen