Schwellenländer bieten viel Wachstumspotenzial für Investoren – so zumindest galt es bisher an den Märkten.
Nach den Prognosen bekannter Experten, wie beispielsweise Mark Mobius und Paul Krugman, wurde milliardenschwer in die sogenannten Emerging Markets investiert, da diese einen vielfachen Gewinn versprachen.
Doch mit den ersten sichtbaren Krisen droht ein gegenteiliges Szenario für Investoren: beginnend mit den regelmäßigen politischen Problemen und der hohen Inflationsrate von beinahe 11 Prozent in der Türkei könnte ein Kaskadeneffekt in weiteren Schwellenländern ausgelöst werden. Die Experten vergleichen die Situation in der Türkei, Argentinien oder Brasilien mit der Krise von 1997/ 98, als die heimischen Währungen immer mehr an Wert verloren haben, die Schulden der Unternehmen deutlich anstiegen und die Wirtschaft zu wünschen übrig ließ. Die Türkei und Argentinien weisen beispielsweise sowohl hohe Schulden in US-Dollar, als auch politische Probleme auf.
Besonders hoch ist die Verschuldung der Unternehmen in US-Dollar – laut Reuters betragen diese ca. 3,7 Billionen US-Dollar, davon 530 Milliarden Dollar durch chinesische Unternehmen, 200 Milliarden Dollar durch die Türkei und 150 Milliarden Dollar durch Argentinien. Die steigenden Treasury-Renditen, der Abfluss von Investitionsgeldern aus den Schwellenländern und vor allem der immer stärkere Dollar intensivieren die obig genannten Probleme deutlich.
Mit stärkerem Dollar werden die Schwellenländer zudem Schwierigkeiten haben, die US-Dollar Schulden zurückzuzahlen, denn die Schulden müssen mit US-Dollar beglichen werden, welches nun deutlich teurer ist.
Autorin und Image: Demet Çelik, EVE Cartoons