Erneut sorgte der Handelskonflikt in Kombination mit zahlreichen Währungskrisen an den Märkten für Unruhen. Donald Trump hat die Bombe zur Eskalation an den Märkten gezündet und wird die Strafzölle auf chinesische Importe nach dem Ablauf der Frist am 6. September 2018 in Kraft treten lassen. Diese betreffen Importmengen in der Höhe von 200 Milliarden US-Dollar.
Doch auch die Entwicklungen in den Schwellenländern sorgen für große Sorgen bei Anlegern: die starken Währungsabwertungen könnten Initialzünder für Rezessionen und weitreichende Finanzierungskrisen werden. Seit Anfang des Jahres haben sich internationale Investoren gegen die drohenden Verluste ausgestattet, indem Sie begannen, Gelder aus den Schwellenländern abzuziehen und größtenteils in den USA zu investieren. Die durchgeführten sowie bevorstehenden Zinserhebungen der FED unterstützten dieses Phänomen tatkräftig. Die Türkei wird an den Märkten weiterhin als größtes Krisenherd wahrgenommen. Doch auch weitere Länder mit einer hohen US-Dollar-Verschuldung sind von den Krisen betroffen – so mitunter Argentinien, Brasilien, Indien oder Indonesien.
Argentiniens Präsident hat den Kampf gegen die Abwertung des Pesos damit gestartet, dass er den Internationalen Währungsfonds um frühzeitige Hilfestellung bat. Argentinien leidet unter hohen Staatshaushaltsdefiziten, einer Inflationsrate von über 30 Prozent und einer schwachen Wirtschaftsentwicklung. Um die zunehmende Währungsabwertung zu stoppen hob die argentinische Zentralbank am Donnerstag die Leitzinsen auf 60 Prozent an und am folgenden Tag stimmte der Internationale Währungsfonds zur Unterstützung des Landes in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar zu.
Bei Betrachtung der Börsen über einen längeren Zeitraum ist ein uneinheitliches Bild sichtbar: während die amerikanische Wirtschaft aufgrund günstiger steuerlicher Rahmenbedingungen durch die Steuerreform stark investiert, entwickelt sich die europäische Wirtschaft verhaltener. Dennoch haben zahlreiche europäische Unternehmen – im deutschen Wirtschaftsraum beispielsweise Firmen wie SAP, RWE oder Vonovia – von positiven Gewinnentwicklungen berichten können.
Während der deutsche Leitindex zu Beginn der Woche positiv startete, geriet er zum Wochenende unter Druck und notierte mit einer negativen Entwicklung um 0,2 Prozent bei 12.350,30 Punkten. Der EURO STOXX schloss mit einer ähnlichen Kursentwicklung mit -0,8 Prozent bei 3.383,45 Punkten. Die amerikanischen Leitindizes verabschiedeten sich deutlich positiver in das Wochenende: der S&P 500 zeichnete eine positive Entwicklung mit 1,4 Prozent Steigerung bei 2.901,60 Punkten ab. Der Dow Jones schloss bei 25.964,50 Punkten mit einer leichten, positiven Steigerung um 0,9 Prozent. Gewinner der Woche war der Nasdaq, welcher mit einer Steigerung um 2,8 Prozent bei 8.109,54 Punkten schloss.
Vor dem Ausblick auf die Konjunkturtermine in der kommenden Börsenwoche werfen wir einen Fokus auf die Zinsstrukturkurve der US-Staatsanleihen. US-Staatsanleihen spiegeln auf den Märkten die Wachstumserwartungen der Marktteilnehmer wieder. Bei sinkenden Renditen erwarten Anleger langfristig ein geringeres nominales Wachstum. US-Staatsanleihen sind bei Investoren besonders beliebt, da diese langfristige, risikofreie Investments darstellen.
Der Abstand der zweijährigen und zehnjährigen US-Staatsanleihen nimmt seit einem längeren Zeitraum ab. Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen beträgt 2,629 Prozent, während die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen 2,860 Prozent beträgt – hier fehlt eindeutig der Risikoaufschlag bei längeren Laufzeiten. Ist das Abflachen der Zinsstrukturkurve lediglich eine Reaktion auf die Entscheidungen der FED bezüglich der Leitzinsen oder signalisiert sie möglicherweise eine bevorstehende Rezession?
In der 36. Börsenwoche stehen den Kapitalmärkten folgende Termine bevor: Am Montag wird in Deutschland der Einkaufsmanagerindex PMI für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht – ebenso in einigen weiteren Ländern. Der amerikanische Einkaufsmanagerindex ISM-PMI des verarbeitenden Gewerbes folgt am Dienstag. Am Ende der Woche wird der US-Arbeitsmarktbericht für die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsstellen veröffentlicht.