Die teuerste Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte ist bald beendet: das Finale zwischen Frankreich und Kroatien findet heute im Luschniki-Stadion in Moskau statt. Die Kosten für die Weltmeisterschaft in Russland werden inzwischen auf zehn Milliarden Euro beziffert.
Doch werfen wir nun einen Rückblick auf das Geschehen auf den Märkten diese Woche: Der deutsche Leitindex DAX erlebte einen ruhigen Start in die Woche. Doch Mitte der Woche wurde die ruhige Lage dank neuer Nachrichten aus den USA beendet – der DAX rutschte zeitweise bis auf 12.420 Punkte ab. Gegen Wochenende erholten sich die Märkte allerdings wieder, weshalb der DAX trotz eines Auf- und Absteigens positiv mit 12.547,00 Punkte schloss, einem Wochenplus i.H.v. 0,9 Prozent. Der EURO STOXX 50 erlebte einen ähnlichen Verlauf und schloss mit 3.454,54 Punkten mit einer Steigerung um 1,3 Prozent. Die amerikanischen Leitindizes S&P 500 und Nasdaq hatten eher ruhige Verläufe im Laufe der Woche: der S&P 500 gewann um 2,8 Prozent auf 2.801,31 Punkte und der Nasdaq sogar um 3,6 Prozent auf 7.825,98 Prozent. Der Dow Jones 30 Industrial hingegen folgte den europäischen Märkten und war uneinheitlich – er schloss mit einem Gewinn um 1,5 Prozent auf 25.019,41 Punkte.
Je nachdem, welcher Tweet von Trump oder anderen Akteuren der Weltwirtschaft und -politik veröffentlicht wird, reagieren die Märkte: der DAX folgt einem auf und ab, die Wochengewinne der Indizes sind somit wegen der Nachrichten stets gefährdet. Doch das beherrschende Thema ist und bleibt weiterhin der HANDELSKONFLIKT, welcher die Weltwirtschaft weiterhin gefährdet. Die Drohungen der USA, eine Liste mit weiteren Zöllen auf chinesische Importgüter zu veröffentlichen, wurde diese Woche tatsächlich wahrgemacht: Güter im Wert von 200 Milliarden US-Dollar, auf die weitere Zölle von zehn Prozent geplant sind. Diese sollen spätestens im September in Kraft treten.
Der Ölpreis hat diese Woche unter dem Handelskonflikt stark gelitten, erholten sich allerdings schnell wieder. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete zuletzt 75,19 Dollar und war somit 74 Cent teuer als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barell West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg auf 70,76 Dollar, 43 Cent teuer. Experten prognostizieren bis Jahresende einen Ölpreisanstieg auf bis zu 80 US-Dollar pro Barrel.
Der Eurokurs hat diese Woche unter dem starken US-Dollar gelitten: am Freitag fiel der Referenzkurs auf 1,1658, während der Dollar bei 0,8589 notierte. Der Dollar legte zu den meisten anderen relevanten Währungen deutlich zu. Doch die Stimmung auf dem Devisenmarkt bleibt weiterhin fragil – eine Entspannung erwartet hier harte Fakten im Handelskonflikt. Auch der britische Pfund war unter Druck, da Trump die weiche Brexit-Strategie der britischen Premierministerin Theresa May kritisierte.
Theresa May erhielt die Zustimmung des Kabinetts, einen weichen Brexit durchzuführen. So sollen zukünftig die Briten EU-Standards und das EU-Recht bei Industrie- und Agrargütern berücksichtigen und somit effektiv in einer Zollunion bleiben. Allerdings sind Dienstleistungen von dieser Regelung ausgeschlossen. Die Entscheidungen führten dazu, dass konservative Politiker wie der Brexit-Minister David Davis und Außenminister Boris Johnson auf Ihr Amt verzichteten.
Negative Nachrichten erhielt die Türkei am Freitagabend von der Ratingagentur Fitch: diese stufte die Türkei-Bonität aufgrund der sich verschärfenden Abwärtsrisiken der makroökonomischen Stabilität, des steigenden Haushaltsdefizits, der sich weiter abwertenden Lira und der steigenden Inflation auf BB (zuvor BB-) ab.
In der Kalenderwoche 28 erwartet uns am Mittwoch in der Eurozone der Verbraucherpreisindex, am Mittwoch wird das FED Beige Book veröffentlicht sowie am Donnerstag der Philadelphia-FED-Index für den Juli 2018 und am Freitag die Erzeugerpreise in Deutschland. Weiterhin bleibt unser Augenmerk auf den Entwicklungen im Handelskonflikt.