Die Woche startete verhängnisvoll– die deutsche National-Fußballmannschaft hat beim Auftaktspiel gegen Mexiko 0:1 verloren, dank fehlender Leidenschaft und fehlenden Teamgeistes. Besteht eine Korrelation zwischen dem verlorenen Spiel und der Launigkeit der Märkte dieser Woche? Anscheinend haben die Fußballer mit ihrere fehlenden Leidenschaft die Anleger angesteckt….
Die Indizes hatten diese Woche eine abenteuerreiche Talfahrt hinter sich: der deutsche Leitindex DAX fiel innerhalb einer Woche von über 13.000 Punkten auf 12.555 Punkten. Auch die amerikanischen Leitindizes mussten dank des Handelsstreits ein Auf- und Absteigen der Kurse ertragen. Der Dow Jones schloss zum Wochenende mit 24.580,89 Punkten und einem positiven Anstieg von + 0,40 Prozent, der S&P 500 indes schloss mit 2.754,88 Punkten.
Nach den verlustreichen Tagen haben sich die Indizes erholt, doch es besteht weiterhin Unsicherheit auf den Märkten: Beginnend bei den innerpolitischen Problemen in Deutschland. Die Meinungsunterschiede zur Flüchtlingsthematik zwischen Merkel und Seehofer führten zur Instabilität des politischen Gebildes – mit Aussicht auf Entlassung des Ministers Seehofer. Am heutigen Sonntag findet ein Gipfel zur Lösung des Flüchtlingsproblems statt. Merkel befürwortet die europäische Lösung und wendet sich somit gegen die CSU, welche einen nationalen Alleingang bevorzugt hätte. Merkel erhielt mündliche Unterstützung von Macron, revanchierte sich allerdings mit der Zusage für ein milliardenschweres Euro-Budget.
Doch weiterhin ist der Handelsstreit zwischen den USA und China Hauptthema auf den Märkten. Aufgrund der sich zuspitzenden Lage korrigierten Ökonomen die Wachstumserwartungen – so etwas das Ifo-Institut, welches Ihre Wachtumsprognose von 2,6 auf auf 1,8 korrigierte. Donald Trump könnte Grund für das Ende des langjährigen Aufschwungs in Deutschland sein.
Die Ankündigung von Strafzöllen auf in die USA importierte, europäische Autos sorgte bei den deutschen Automobilherstellern für Sorgen: Trump drohte mit Zöllen i.H.v. 20 Prozent, falls Handelsbarrieren seitens der EU nicht abgebaut werden würden. „Build them here!“ – forderte er in seinem Tweet. Diese Entwicklung führte zu Verlusten bei den Autoaktien von Daimler, BMW und Volkswagen. Daimler senkte als erster Autokonzern seine Gewinnerwartungen.
Doch auch Italiens politische Situation sorgte erneut für ein Zittern auf den Märkten. Die Berufung zweier euroskeptischer Politiker (Borghi und Bagnai – beide sind große Kritiker der strengen Budgetvorgaben der EU) in parlamentarische Finanzausschüsse hat bezweckt, dass der Leitindex der Mailändischen Börse um 2 Prozent fiel. Zeitgleich fiel auch der Euro auf ein neues Elf-Monats-Tief bei 1, 1509 Dollar.
Diesen Freitag lag der Fokus zudem auf dem OPEC-Treffen in Wien: Spekulationen auf eine Ausweitung der Fördermengen durch die OPEC-Staaten und ihre Partner setzten dem Ölpreis zu.
Bei den Edelmetallen legten Gold und Silber diese Woche leicht zu, während die Basismetalle weiterhin unter dem Handelskonflikt leiden.
Mit Blick auf das heutige Spiel sollten wir also eine gute Woche erwarten, falls tatsächlich eine Korrelation zwischen Fußballspiel und Marktlaune bestehen sollte.