Delist China, Impeach Trump | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (39/2019)

Die vergangene Woche begann mit einem Knall. Als ob die Aktienmärkte nicht genug auf dem Teller hätten. Nun soll gegen US Präsident Donald Trump ein Amtsenthebungsverfahren (impeachment inquiry) eingeleitet werden. Präsident Trump hat jedoch wichtigere Dinge zu erledigen, wie z.B. das Delisting chinesischer Firmen von den US-Börsen. Werfen wir einen Blick darauf, was vergangene Woche die Märkte bewegte.

To impeach, or not to impeach, that is the question

Am vergangenen Dienstag kündigten die US-Demokraten, angeführt von Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Trump an.

Grund dafür sei ein Telefonat zwischen US-Präsident und dem ukrainischen Staatschef. Angeblich soll es sich dabei um Ermittlungen gegen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden gehandelt haben. Trump soll den ukrainischen Präsidenten Selenskij mehrfach aufgefordert haben, Ermittlungen einzuleiten, die seinem Rivalen Joe Biden bei den kommenden Präsidentschaftswahlen schaden könnten.

Wie gewöhnlich, reagierte Präsident Trump auf Twitter, indem er eine Hexenjagd auf sich beklagte. Die amerikanischen Börsen ließen sich wenig bis kaum beeindrucken und gingen Dienstag nur etwas schwächer aus dem Handel.  

Delisting chinesischer Unternehmen von US-Börsen

Statt sich auf sein Amtsenthebungsverfahren zu konzentrieren, möchte Trump lieber China weiteren Schaden hinzufügen, denn der Handelskrieg ist immer noch nicht entschieden. Die US-Regierung diskutiert zurzeit weitere Schritte gegen den Handelspartner China als Reaktion auf neue Restriktionen für ausländische Investoren in China. Eine Möglichkeit ist durch das Delisting von chinesischen Unternehmen, die über ADRs (American Depositary Receipts) an den amerikanischen Börsen gelistet sind. American Depositary Receipts sind Zertifikate, die Aktien eines ausländischen Unternehmens verbriefen, um an US-Börsen gehandelt werden zu können, wie z.B. Alibaba, JD, Baidu, tencent & Co. Durch die Ankündigung von Trump gingen die chinesischen Tech-Giganten mit heftigen Verlusten aus dem Handel am Freitag.

Gibt der Ifo-Geschäftsklimaindex wieder Grund zur Hoffnung?

Der Trend einer sich weiter eintrübenden Stimmung bei den deutschen Unternehmen konnte im September erst einmal gestoppt werden. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte von 94,3 auf 94,6 Punkte, nachdem er im August noch auf dem tiefsten Stand seit November 2012 gefallen war. Der Ifo-Geschäftsklimaindex zählt zu den wichtigsten Frühindikatoren der deutschen Wirtschaft, bei dem rund 9.000 Unternehmen nach ihrer Einschätzung zur aktuellen wirtschaftlichen Lage befragt werden.

Dagegen haben sich die neusten PMI-Daten zur Unternehmensstimmung in der Eurozone im September eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Markit Institut ging von 51,9 auf 50,4 Punkte zurück. Dies stellt den tiefsten Stand seit Anfang des Jahres dar. Von einer Trendwende der Konjunkturlage in Europa kann daher nicht gesprochen werden.

Wir warten gespannt auf die kommende Woche und vor allem auf die US-Beschäftigungszahlen am kommenden Freitag. Seien Sie gespannt auf unseren nächsten Wochenrückblick.

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen