Die USA überrascht während Europa schwächelt | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (17/2019)

Die Weltwirtschaft befindet sich seit den schlimmsten Tagen der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 in einer langen Expansionsphase. Viele befürchten jedoch einen weiteren großen Abschwung. Wenn wir einen Blick auf die Einkaufsmanagerdaten auf der ganzen Welt werfen, sehen wir, dass sich die Weltwirtschaft etwas verlangsamt. Der IWF hat sogar seine Prognose für das globale Wachstum von 3,7 auf 3,3 Prozent für das Jahr 2019 gesenkt.

Doch die Amerikaner sind immer für eine Überraschung gut. Das Bruttoinlandsprodukt der USA wuchs im ersten Quartal 2019 mit 3,2 Prozent – viel stärker als die von den meisten Analysten erwarteten 2,3 Prozent. Das Wachstum im ersten Quartal wurde durch einen Anstieg der Staats- und Kommunalausgaben sowie durch einen Anstieg der US-Exporte getragen. Die Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte, sind vorerst verschwunden.

Wenn man die Eurozone betrachtet, sieht die Lage etwas heikler aus. Die Wirtschaft der Eurozone startet schwach in das 2. Quartal 2019. Dies geht aus den aktuellen Einkaufsmanagerdaten für den Monat April hervor: das Wachstum im Dienstleistungssektor der Eurozone gab gegenüber März um 0,3 Punkte auf 51,3 nach. Nun befindet sich der aktuelle Wert auf dem Niveau von Dezember und Januar. Doch die Aktienmärkte Europas kennen seit Jahresbeginn nur eine Richtung, und zwar nach oben. Der DAX und der Euro Stoxx 50 konnten bereits seit Jahresbeginn 16,63 Prozent zulegen. In der kommenden Woche warten wir gespannt auf die BIP-Zahlen für die Eurozone.

Und zuletzt richten wir unseren Blick nach Asien, denn auch hier stößt man kaum auf positive Konjunkturdaten. Die japanische Wirtschaft leidet unter der schwachen globalen Nachfrage. Die japanische Industrie schrumpfte im April dank einer Belebung der Neueinstellungen etwas langsamer, aber die neuen Exportaufträge sind so schnell wie seit fast drei Jahren nicht mehr gesunken. Dies deutet darauf hin, dass die schwache globale Nachfrage ein wichtiger Druckpunkt für die japanische Wirtschaft bleibt. Und China konnte nur durch konjunkturelle Maßnahmen der Regierung die Verlangsamung der Wirtschaft kurzfristig aufhalten. In der kommenden Woche dürften die Einkaufsmanagerdaten aus China ein klareres Bild wiedergeben.

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen