Handelskrieg, DAX, Türkei, Fed, Jackson Hole | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (33/2018)

Aller „guten“ Dinge sind Drei…

Der deutsche Leitindex ist diese Woche erneut unter Druck geraten. Der DAX hat seine Talfahrt die dritte Woche in Folge fortgesetzt und ging mit -1,72% ins Wochenende [KW32: -1,52% & KW31: -1,92%]. Jetzt sollte es aber gut sein, oder?

Die Berichtssaison in Europa ist diese Woche weitestgehend beendet. Die geopolitischen Ereignisse machen den europäischen Märkten nach wie vor zu schaffen. Für Ungewissheit sorgen weiterhin geopolitische Risiken: der Handelsstreit zwischen den USA und China respektive Europa; der Türkei-Konflikt und die steigenden Zinsen bzw. der starke Dollar in den USA.

Aktuell sind wir doch ganz optimistisch, denn am 6. November stehen die Zwischenwahlen (Midterm Elections) in den USA an. Spätestens im Oktober müsste Trump Erfolge vorweisen.

The Biggest fear: die Kapitalmärkte treibt nach wie vor die Angst vor einem zerstörerischen Handelskrieg um, der mit einem „Tweet“ von Donald Trump eine Rezession auslösen könnte.

Doch es gibt auch gute Neuigkeiten: Am Montag, den 20. August, beginnt die Ausarbeitung des Handelsdeals zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker. Auch China möchte eine Delegation nach Washington D.C. schicken, um den immer weiter eskalierenden Handelskonflikt zwischen Peking und Washington zu entschärfen.

Die jährliche Notenbanken-Konferenz in Jackson Hole steht kurz bevor. Am Donnerstag, den 23. August, kommt die Elite der Geldpolitik in der amerikanischen Provinz zusammen. Seit 1978 veranstaltet die Federal Reserve Bank of Kansas City jedes Jahr ein Symposium zu einem wichtigen wirtschaftlichen Thema, mit dem die Wirtschaft der USA und der Welt konfrontiert ist. Das diesjährige Thema lautet: “Changing Market Structure and Implications for Monetary Policy”. Für Aufmerksamkeit dürfte die Rede des Fed-Chefs Jerome Powell am Freitag sorgen, denn die Zinspolitik der USA stellt ein Risiko für die gesamten Schwellenländer dar. Diese würden durch die steigenden Zinsen in den USA und den festen US-Dollar stark belastet.

Nach der anfänglich guten Entwicklung diese Woche schloss der EURO STOXX 50, ähnlich wie der DAX, mit -1,56 Prozent bei 3.372,94 Punkten. Die amerikanischen Leitindizes verliefen positiver: der S&P 500 verabschiedete sich mit einer positiven Steigerung um +0,59 Prozent bei 2.850,13 Punkten in das Wochenende. In Japan gab es keine große Bewegung: der NIKKEI ging mit leichten Verlusten (-0,12 Prozent) in das Wochenende.

Werfen wir noch einen Blick Richtung Türkei: am Donnerstag sorgte der türkische Finanzminister Albayrak für positive Bewegungen auf den Märkten. In dem Telefonat schloss er Kapitalverkehrskontrollen aus, weshalb die Lira etwas an Wert zulegte. Die Rating-Agenturen Moody´s und S&P sind momentan allerdings sehr skeptisch gegenüber der Türkei. Aufgrund des starken Währungsverfalls in den letzten Monaten wurde die Bonität des Landes von Moody´s von Ba2 auf Ba3 herabgestuft, sowie von S&P von BB- auf B+. Durch die Herabstufung der Länderbonität steigen die Kosten für die Verschuldung noch mehr an. Laut der Rating-Agentur Fitch würden auf Dauer Finanzhilfen wie die aus Katar nicht weiterhelfen. Der Emir von Katar sprach dem türkischen Präsidenten Erdogan diese Woche Unterstützung in Form von 15 Milliarden Dollar Direktinvestitionen zu.

Eine ebenfalls nennenswerte Entwicklung diese Woche war das Fünfjahrestief der Bayer-Aktie. Diese hat seit der Übernahme von Monsanto kontinuierlich an Wert verloren. Innerhalb einer Woche hat der Kurs um 17,3 Prozent nachgelassen und notiert aktuell bei 79,26 Punkten. Monsanto wurde kürzlich zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 289 Millionen Dollar an einen an Krebs erkrankten Mann verurteilt, da dieser aufgrund von Glyphosat erkrankte. Das Unternehmen kann mit weiteren 5000 Klagen rechnen, weshalb viele Investoren die Bayer-Aktie aus Ihren Depots gestrichen haben.

In der 34. Kalenderwoche erwarten uns folgende Konjunkturdaten: Am Montag werden in Deutschland die Erzeugerpreise vom Juli veröffentlicht. Am Dienstag folgt das Handelsbilanzsaldo für den Juli aus der Schweiz. Der Fokus der Woche liegt auf dem FED-Protokoll am Mittwoch. AM Donnerstag erwarten wir die aktuellen Zahlen zum Einkaufsmanagerindex Industrie aus Deutschland und dem europäischen Raum. Die Woche schließt mit der zweiten Veröffentlichung der BIP-Zahlen aus dem zweiten Quartal in Deutschland ab.





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