Die Geldspritze der EZB | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (07/2019)

Zu dem endlich beginnenden Frühling und den ersten Sonnenstrahlen in Deutschland erfreuen die Börsenfreunde sich auch an den positiven Zahlen der Indizes an den Kapitalmärkten. Wie Sie unserer Performancetabelle entnehmen können, haben alle sieben Indizes die vergangene Woche stark abgeschlossen. An dieser Stelle muss allerdings erwähnt werden, dass die Kurse von starken Auf- und Abwärtsbewegungen getrieben wurden.

Drastische Folgen könnte die Pressekonferenz von US-Präsident Trump diese Wochen mit sich bringen, wo er den Nationalen Notstand ausgerufen hat, um somit seine geplante – und massiv gegen Widerstand stoßende – Mauer zwischen den USA und Mexiko finanzieren zu können. Finanzmittel in Höhe von zirka acht Milliarden Dollar könnten durch einen Notstand für den Bau der Grenzmauer abfließen. Mit seiner Ausrufung stößt Trump allerdings erneut auf großen Widerstand – mehrere Bundesstaaten und Grundbesitzer haben erste Klagen gegen die Rechtmäßigkeit der Notstands-Ausrufung eingereicht.

Natürlich ist weiterhin der Handelsstreit zwischen den USA und China im Fokus der Marktteilnehmer, jedoch inzwischen mit ersten Einigungssignalen. Die Handelsgespräche zwischen den USA und China führten am Freitag zu keinem Ergebnis, allerdings werden die Gespräche in der nächsten Woche in Washington fortgesetzt. Eine Einigung im Handelsstreit ist somit wahrscheinlich und könnte zu positiven Bewegungen an den globalen Märkten führen.

Werfen wir nun einen Blick auf die amerikanische Notenbank und ihre Bilanzpolitik. Powell bestätigte im Januar, dass in 2019 keine weiteren Zinserhöhungen durchgeführt werden. Bei schlechter Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft spielt die Fed sogar mit dem Gedanken, Zinssenkungen durchzuführen und das Quantitative-Tightening-Programm zu beenden. Die Märkte reagierten auf den geplanten Abbau der Bilanz teilweise positiv, wobei die Folgen umstritten sind. Zeitweise können dies zu Verlusten in den Aktienmärkten führen, insbesondere bei zyklischen Aktien aus der Automobil-, Materialhersteller- und Logistikbranche.

Währenddessen wird in der EZB diskutiert, ob den europäischen Geldbanken mit neuen längerfristigen Kreditpaketen, den sogenannten TLTROs, zu Null- oder Negativzinsen Geldgeschenke gemacht werden sollen. In der letzten Runde der TLTRO-Kredite, welche dieses und nächstes Jahr ausläuft, konnten die Banken im Euroraum an vier Terminen in den Jahren 2016 und 2017 EZB-Geldpakete mit einer Laufzeit von vier Jahren zu Nullzinsen leihen. Bei Ausweitung des Kreditvolumens in einem gewissen Rahmen haben die Geschäftsbanken sogar die Möglichkeit erhalten, diese Kredite zu einem Einlagenzinssatz von minus 0,4 Prozent zu erhalten. EZB-Direktor Benoit Coeure positioniert sich aufgrund der schwächelnden Konjunktur für eine Neuauflage der Langfristkredite.

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen