Am 1. November 2011 ist Mario Draghi, früher Managing Director und Vizepräsident von Goldman Sachs International in London, zum Präsidenten der Europäischen Zentralbank und somit zu einer der mächtigsten Männer Europas ernannt worden. Nun ist seine Amtszeit am 31. Oktober zu Ende, seine Nullzinspolitik jedoch noch lange nicht. Werfen wir einen Blick darauf, was vergangene Woche die Märkte bewegte.
Mr. Zero our Hero!
Als Mario Draghi 2011 EZB-Präsident wurde befand sich die Europäische Union mitten in einer Staatsschuldenkrise, einer Bankenkrise und einer Wirtschaftskrise. Ein Mann erhielt die Aufgabe die EU zu retten, nämlich Mario Draghi bzw. Mr. Zero our Hero! Bereits zwei Tage nach seinem Amtsantritt begann Draghi die Zinsen in Europa zu senken. Schließlich gelang es Mr. Zero, den Leitzins am 10. März 2016 auf Null zu senken.
Auf dem Höhepunkt der Eurokrise sorgte Draghi für eine Kehrtwende, als er am 26. Juli 2012 während seiner Rede in London versicherte, „alles Notwendige“ zu tun, um den Euro zu erhalten. Darüber hinaus kündigte Mr. Zero an, dass die EZB im Notfall europäische Staatsanleihen ankaufen würde, was sie ja schließlich ab März 2015 tat.
Zum Ende seiner Amtszeit kündigte Draghi die Verlängerung seiner ultralockeren Geldpolitik durch die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde an. Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent, Banken müssen zudem weiter 50 Basispunkte Strafzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der EZB parken. Zudem will die neue EZB-Präsidentin Lagarde von November an auf unbestimmte Zeit monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen stecken. All diese Maßnahmen sollten für eine stabil wachsende Wirtschaft im Euroraum sorgen.
Verbrauchervertrauen im Euroraum trübt sich im Oktober stark ein
Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone hat sich im Oktober überraschend stark eingetrübt. Der entsprechende Indikator ist im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Punkte auf minus 7,6 Punkte gefallen, was dem tiefsten Stand des laufenden Jahres entspricht. Die Erwartungen der Volkswirte lagen im Durchschnitt bei minus 6,8 Punkten.
Der überraschende Rückgang schien den führenden Aktienindex Europas Euro Stoxx 50 wenig zu beeindrucken. Der Euro Stoxx 50 konnte die 43. Kalenderwoche mit einer Performance von plus 1,26 Prozent abschließen. Seit Jahresanfang liegt der Euro Stoxx 50 (YTD: 20,77 Prozent) sogar mit der Nase knapp vorne vor dem S&P 500 (YTD: 20,57 Prozent). Grund dafür ist sicherlich das angekündigte Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank.
Wir warten gespannt auf die kommende Woche und vor allem auf den Brexit-Tag am kommenden Donnerstag bzw. an Halloween. Seien Sie gespannt auf unseren nächsten Wochenrückblick.
Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?
Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?
Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen