Trade War – die dunklen Wolken lösen sich langsam auf | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (08/2019)

Die dunklen Wolken am Himmel des Handelskonfliktes scheinen sich langsam aufzulösen – können Anleger die lang ersehnte Einigung zwischen den USA und China erwarten? Die Staatspräsidenten haben sich zumindest bei dem Treffen in dieser Woche hinsichtlich einer Einigung zuversichtlich gezeigt. China habe den USA Zusagen in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar gemacht, um das US-Defizit im Warenaustausch mit China zu reduzieren. Auch der Streit zwischen der US-Regierung und Huawei könnten bei dem Abkommen gelöst werden. Doch Anleger sollten sparsam mit dem Optimismus umgehen, denn Einigungen zwischen den USA und der EU sind bisher nicht in Sicht. Es steht weiterhin offen, ob die deutsche Automobilindustrie unter amerikanischen Strafzöllen leiden wird.

Insgesamt entwickelten sich die Märkte diese Woche positiv, trotz negativer Ergebnisse des ifo-Geschäftsklimaindex im Februar. Deutschlands Unternehmer haben die Lage in Deutschland seit 2014 nicht mehr so schlecht bewertet – ein Indiz für die weiterhin gedämpfte Konjunktur. Im Januar stand der Index bei 99,3 Punkten und sank diesen Monat auf 98,5 Punkte.

In der kommenden Woche beginnen erneut Abstimmungen zu dem Thema BREXIT. Nach Gesprächen zwischen May und Juncker gab es erneut keine Fortschritte. Die Gefahr eines „No Deal“-Brexit ist laut Experten hoch.

16,92 Prozent Performance in 2019 – der chinesische Aktienindex CSI 300 ist bisheriger Spitzenreiter in der Performancetabelle. Anscheinend sind Investoren davon überzeugt, dass die chinesischen Märkte ihre unruhigen Zeiten hinter sich haben – trotz des weiterhin existenten Handelskonfliktes.

Ein heißes Thema sind derzeit Aktienrückkäufe, welche insbesondere von amerikanischen Unternehmen in Rekordhöhe betrieben werden. Die Meinungen spalten sich: Während Namen wir Sanders, Schumer oder Rubio Aktienrückkäufe als wertvernichtende und für die Wirtschaft gefährliche Praktiken beschimpfen, befürworten andere das Doping der Aktienkurse. Bereits die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms steigert die Kurse in den darauffolgenden Tagen um durchschnittlich ein bis zwei Prozent. Über 700 Milliarden Dollar haben amerikanische Unternehmen im letzten Jahr für ihre eigenen Aktien ausgegeben. Der Trend steigt allerdings auch in Deutschland an: So hat beispielsweise der Industriegaskonzern Linde angekündigt bis Ende April ca. fünf Prozent der ausstehenden Aktien aufzukaufen (ungefähr eine Milliarde US-Dollar).

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen