Dunkle Wolken am Horizont der Börsen – wann kommt das Gewitter? | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (50/2018)

Das Jahr 2018 naht sich dem Ende zu und die Weihnachtstage stehen vor der Tür. Die dunklen Wolken über den Börsen sind nicht zu übersehen. Ob die sogenannte „Santa Claus Rally“ die Börsen noch retten kann? Eher nicht!

Das Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognosen für das Jahr 2019 korrigiert und zwar deutlich nach unten. Die Münchner Forscher erwarten eine konjunkturelle Abkühlung der Wirtschaft in Deutschland. Grund dafür sind die zunehmenden politischen Risiken in Europa (Italien, Brexit, Frankreich), aber auch die Zinspolitik der amerikanischen Notenbank FED und die US-Handelspolitik.

Es geht weiter mit der Konjunkturlage in Europa. Der sentix Konjunktur-Gesamtindex für die Eurozone fällt zum vierten Mal in Folge auf -0,3 (Aug. 14,7; Sep. 12,0; Okt. 11,4; Nov. 8,8; Dez. -0,3) – den tiefsten Wert seit Dezember 2014. Das dürfte düstere Erinnerungen an das Vor-Krisenjahr 2007 wecken, so Manfred Hübner in einem ausführlichen sentix-Report für Dezember 2018.

Und nun zu der Zinskurve in den USA. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die US-Zinskurve acht Mal invertiert – darauf folgte immer eine Rezession. Die US-Zinskurve zwischen der Rendite der 5-jährigen und 2-jährigen Anleihen invertierte letzte Woche – der Spread betrug -2 Basispunkte. Die nächste Rezession dürfte also vor der Tür stehen?! Am kommenden Mittwoch wird die amerikanische Notenbank zeigen wohin die Reise geht. Trotz einer prognostizierten Abkühlung der US-Konjunktur rechnen viele Experten mit dem vierten Zinsschritt für das Jahr 2018.

Wie haben sich die Börsen in der abgelaufenen Woche entwickelt?

Die Märkte waren von einer Reihe negativer Unternehmens- und Wirtschaftsentwicklungen geprägt, insbesondere von schwachen Wachstumszahlen aus China und Europa.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel am Freitag um 497 Punkte oder zwei Prozent. Auf Wochensicht notierte der Dow -1,18 Prozent schwächer. Der S&P 500 fiel um 1,9 Prozent und sank auf den niedrigsten Stand seit Anfang April (auf Wochensicht: -1,26 Prozent).

Bei uns zu Lande waren die Märkte doch etwas freundlicher. Grund dafür war mitunter, dass die deutschen Autobauer aufgrund positiver Signale aus China ihre letztlichen Kursverluste wieder aufbauen konnten. Der DAX schloss die Woche mit einem Plus von 0,72 Prozent ab und der Euro Stoxx 50 mit einem Plus 1,11 Prozent.

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden 50. Börsenwoche?

Die kommende Woche startet am Montag mit der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex für die Eurozone, welche die Änderungen der Preise für Waren und Dienstleistungen für das Jahr 2018 erfasst, sowie der Handelsbilanz aus dem Monat Oktober. Die Bundesbank veröffentlicht zu Beginn der Woche den Monatsbericht für den Dezember. Des Weiteren werden in den USA die Zahlen des Empire State Manufacturing Index für den Dezember veröffentlicht. Am Dienstag folgt aus Deutschland der ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat Dezember. Am Mittwoch werden in den UK die Verbraucherpreise im Monat November offengelegt. Zude  stehen in den USA die Leistungsbilanz für das dritte Quartal, die wöchentlichen Rohöllagerbestände, sowie die Zinsentscheidung der Fed an – to hike or not to hike, that is the question…. Am Donnerstag werden in Deutschland die Zahlen zu den Reallöhnen im dritten Quartal veröffentlicht. Außerdem die Leistungsbilanz der EU im Oktober und der Index der Frühindikatoren im Monat November aus den USA. Vor dem Weihnachtswochenende erwarten die Märkte am Freitag noch die Import- und Exportpreise im Monat November, sowie die GfK-Konsumklimaindikatoren für den Januar aus Deutschland. Des Weiteren werden in den USA Zahlen zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im November, das BIP des dritten Quartals, persönliche Ausgaben und Einkommen im November, sowie der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan im Dezember preisgegeben.


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen