Konsumieren statt Produzieren | Die Kapitalmärkte im Fokus – Wochenüberblick (45/2019)

Konsum ist die neue Produktion. Die von Reuters und der University of Michigan veröffentlichten Verbrauchervertrauen-Daten halfen den US-Aktienmärkten neue Höhen zu erreichen. Werfen wir einen Blick darauf, was vergangene Woche die Märkte bewegte.

Solange die Amerikaner konsumieren kann die Welt weiter investieren

Wohl gemerkt der oben genannte Satz lautet nicht „produzieren“ sondern „konsumieren“. Die Hauptsäule der US-Konjunktur schlechthin ist der private Konsum. Dieser umfasst die Konsumausgaben privater Haushalte und privater Organisationen. In den USA trägt der private Konsum etwa 70 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei. Daher ist es auch kein Wunder, dass die US-Aktienmärkte steigen, wenn die Stimmung der US-Konsumenten sich aufhellt.

Das Barometer der „University of Michigan“ und einer der vielbeachteten Indikatoren für das US-Verbrauchervertrauen stieg auf 95,5 Zähler im Oktober von 93,2 Punkten im September. Das entspricht einen Anstieg von 2,5 Prozent und ist ein wesentlicher Treiber der neu erklommenen Höchststände an den amerikanischen Aktienmärkten.  

Neue Hochstände trotz Kontraktion

Der US-Einkaufsmanagerindex des „Institute for Supply Management“ (ISM) lag im vergangenen Monat bei 48,3 Prozent, verglichen mit 47,8 Prozent im September. Trotz des überschaubaren Anstiegs von 1 Prozent, lagen die Ergebnisse hinter den Erwartungen von Ökonomen, die von 49,1 Prozent ausgegangen sind.

Warum ist das wichtig? Eine Zahl unter 50 Prozent stellt einen Rückgang des Sektors dar. Der Fertigungssektor macht 12 Prozent des US-BIP aus und ist damit einer der wichtigsten Sektoren der Wirtschaft. Der Sektor verzeichnete jedoch im August seinen ersten Rückgang und beendete eine 35-monatige Expansionsphase, in der der PMI durchschnittlich 56,5 Prozent betrug.

Die Erholung aus der Kontraktionsphase scheint in Sicht zu sein, doch die Bewegung in die Expansionsphase findet im Schneckentempo statt. Die Börsianer beachten den US-Fertigungssektor kaum, denn es gilt: Solange die Amerikaner konsumieren kann die Welt weiter investieren. So konnten sich der S&P 500 und der Dow Jones Industrial mit neuen Hochständen in das Wochenende verabschieden. 

Wir warten gespannt auf die kommende Woche und vor allem auf die ZEW Umfrage über die Konjunkturerwartungen in Deutschland am kommenden Dienstag. Seien Sie gespannt auf unseren nächsten Wochenrückblick.

Wie haben sich die Börsen in der vergangenen Woche entwickelt?

Welche wichtigen Konjunkturdaten und Termine erwarten die Anleger in der kommenden Börsenwoche?


Quellen: Bloomberg, Reuters, Guidants, finanzen.net, OnVista, aktuelle Tageszeitungen/ Onlinezeitungen